„Ein Hund, der dein Herz kennt, bevor du sprichst...“
„Ein Hund, der dein Herz kennt, bevor du sprichst...“
Früher setzte man Kerry Blue Terrier für die anspruchsvolle Aufgabe ein, Otter im tiefen Wasser anzugreifen oder sich unterirdisch mit Dachsen in ihren Bauten auseinander zu setzen. Auch als Rattenfänger brillierte der blaue Terrier aus der irischen Grafschaft Kerry. Heute schätzt man ihn vor allem als wachsamen und liebevollen Familienhund.
Persönlichkeit
Kerry Blue Terrier sind hervorragende Familienhunde, die sich ihren Menschen eng anschließen und auch Kinder mögen. Trotz ihres stolzen Terrierwesens sind sie anhänglich und sehr liebebedürftig. Anderen Hunden gegenüber erweisen sie sich in der Regel als verträglich.
Vorlieben, Erziehung und Pflege
Kerry Blue Terrier bewegen sich ausgesprochen gerne. Deshalb bietet sich – neben dem klassischen Einsatz als Jagdhund auf Otter und Dachse – auch Hundesport an. Der blauen Schönheit bereitet alles Freude, was mit Bewegung und Köpfchen zu tun hat. Der kernige Ire ist temperamentvoll und verfügt über einen starken Willen, was eine konsequente Erziehung unbedingt erforderlich macht. Einmal aufgestellte Regeln bedürfen strikter Einhaltung, ansonsten schreibt der Kerry Blue Terrier seine eigenen Gesetze und lebt danach. Kerry Blue Terrier haben keine Unterwolle und haaren deshalb so gut wie überhaupt nicht. Dennoch sollte man das Haarkleid mehrmals pro Woche gründlich durchbürsten und anschließend kämmen. Alle acht Wochen stehen ein Bad und das Schneiden des Fells an – zumindest, wenn der Kerry Blue Terrier ein rassetypisches Styling haben soll.
Aussehen
Der Kerry Blue Terrier ist ein stattlicher Hund mit ausgewogenen Proportionen. Er erreicht eine Schulterhöhe von rund 48 Zentimetern und wiegt circa 16 Kilogramm, womit der Ire zu den mittelgroßen Hunden gehört. Ein wichtiges Rassemerkmal ist das weiche, üppige, wellige Haarkleid, das bei einem ausgewachsenen Kerry Blue Terrier eine blaue Farbe zeigt, wobei jede Schattierung erlaubt ist. Die Welpen erblicken übrigens ganz schwarz das Licht der Welt. Das rassetypische Blau entwickelt sich erst später und es kann sogar bis zu drei Jahre dauern, bevor es perfekt ist. Kerry Blue Terrier bewegen sich koordiniert und zeigen viel Raumgriff in der Vorderhand. Die Hinterhand hat viel Schub. In der Bewegung sollte die Rückenlinie möglichst gerade sein.
Herkunft
Der seit sehr langer Zeit in Irland bekannte Kerry Blue Terrier trug früher den Namen Irish Blue Terrier. Trotz dieser traditionsreichen Existenz, die überwiegend im Fangen von Ratten und dem Leben als Bauernhofhund bestand, gibt es bis zum 20. Jahrhundert kaum detaillierte Dokumentationen über die Rasse. Die erste stammt von 1847 und beschreibt einen bläulich-schieferfarbenen Hund, der überwiegend in der Grafschaft Kerry lebte. Der blaue Terrier wurde 1913 erstmals auf einer Ausstellung präsentiert. Im selben Jahr erfolgte die Anerkennung durch den Irish Kennel Club. Weil ihn irische Patrioten zu ihrem Maskottchen machte, erlebte der Kerry Blue Terrier einen Popularitätsschub, was dazu führte, dass es schließlich sogar vier Clubs gab, die sich der Rasse annahmen. In den 1940er Jahren erfolgte die Aufnahme des Kerry Blue Terriers in den deutschen Klub für Terrier.
(Auszug aus dem Rasselexikon des VDH)
Beschreibung der physischen Rassemerkmale nach FCI-Standard
Kopf:
Reichlich behaart. Rüden sollen einen kräftigeren Kopf haben und stärker bemuskelt sein als die Hündinnen.
Oberkopf:
Schädel: Kräftig und ausgewogen. Stop: Gering.
Gesichtsschädel:
Nasenschwamm : Schwarz, Nasenlöcher groß und weit. Fang: Das Vorgesicht sollte mittellang sein. Zähne: groß, gleichmäßig und weiß, Scherengebiss, Zangengebiss annehmbar.
Kiefer: Kiefer stark und muskulös mit der Fähigkeit, jederzeit zupacken zu können.
Maul: Zahnfleisch und Gaumen dunkel pigmentiert.
Augen: Dunkel oder dunkelhaselnussbraun, mittelgroß und gut eingesetzt, durchdringend im Ausdruck.
Ohren: Dünn und nicht groß, nach vorne fallend oder nach vorne gerichtet dicht an den Seiten des Kopfes getragen, sodass der durchdringende scharfe Terrierausdruck noch stärker betont wird.
Hals:
Von passenden Proportionen, mit gutem Schulteraufsatz, mäßig lang.
Körper:
Rücken: Mittellang, eben. Lendenpartie: Von mäßiger Länge. Brust: Tief, mäßig breit, gut gewölbte Rippen.
Rute:
Dünn, gut angesetzt, aufrecht und fröhlich getragen.
Vorderhand:
Vorderläufe, von vorn gesehen, gerade, mit guten Knochen. Schultern: Klar umrissen, schräg und gut anliegend.
Hinterhand:
Die Hinterläufe stehen gut unter dem Körper. Oberschenkel: Gut entwickelt und muskulös. Sprunggelenk: Kräftig.
Pfoten:
Kompakt, Ballen kräftig und rund, Krallen schwarz.
Gangart / Bewegung:
Gut koordiniert und parallel, raumgreifend in der Vorderhand, mit kraftvollem Schub aus der Hinterhand. In der Bewegung sollte die Rückenlinie gerade bleiben, Kopf und Rute sollten hoch getragen werden.
Haarkleid:
Haar Weich, üppig und wellig.
Farbe:
Blau in jeder Schattierung, mit oder ohne schwarze Abzeichen. Schwarz ist nur bis zum Alter von 18 Monaten zulässig, gleiches gilt für einen lohfarbenen Anflug.
Größe und Gewicht
Widerristhöhe: Für Rüden 45,5 bis 49,5 cm, für Hündinnen 44,5 bis 48 cm, Gewicht: Für Rüden 15 bis 18 kg, für Hündinnen entsprechend weniger.
Fehler:
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
Vorbiss, Rückbiss.
Fleischfarbenes Zahnfleisch.
Gelbe oder helle Augen.
Rücken gewölbt oder eingesunken.
Schmale Brust.
Abstehende Ellenbogen.
Weiße oder elfenbeinfarbige Krallen.
Wolfskrallen an den Hinterläufen, oder Anzeichen dafür, daß diese entfernt wurden.
Enge, kuhhessige oder stelzige Aktion der Hinterhand.
Hunde, denen im Ring Kopf oder Rute hochgehalten werden müssen, sollten bestraft werden.
Hartes, drahtiges oder borstiges Haar.
Jede andere Farbe als Blau, jedoch mit den erwähnten zugelassenen Ausnahmen.
Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.
N.B.
Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Skrotum befinden.
(Auszug aus dem FCI - Standard für Hunde)
Bild ©RH