Eine Agility-Hymne
Der Beitrag stammt aus 2011 und wurde von mir verfasst, um darzustellen, welche Herausforderungen dieser Sport stellt und welche Qualitäten der Kerry-Blue-Terrier dafür mitbringt. Zum persönlichen Hintergrund: aktuell (2025) halten wir in der Familie seit fast 45 Jahren bis auf eine Ausnahme ausschließlich Rüden „unserer“ Rasse, wobei alle Hunde (mindestens zwei) stets friedlich miteinander ausgekommen sind. Dem Agility-Sport gehe ich seit 2003 nach.
Um die Antwort vorweg zu nehmen: Der Kerry ist für hundesportliche Aktivitäten absolut geeignet; auch noch im fortgeschrittenen Alter! Jeder Hund nimmt alle Art von geistiger Betätigung nur allzu gern auf, wodurch die Teambeziehung außerordentlich gefördert wird.
Obwohl aus unterschiedlichsten Zuchtlinien stammend, waren alle meine Kerry’s von ihrem Charakter her feinfühlig und leicht erregbar. Das macht sie zu einem verlässlichen Partner und für den Hundesport geradezu ideal geeignet. Probieren Sie es aus und Sie werden überrascht und begeistert sein, zu was ihr Hund alles in der Lage ist und wie sehr es ihr „Hundeleben“ bereichert!
Agility - was ist das?
Was Agility ist, welche Hindernisse es gibt und wie das Regelwerk aussieht, lässt sich allenthalben nachlesen, weshalb ich hier andere Darstellungsschwerpunkte setzen möchte. Kurz gesagt muss der Hund beim Agility auf einem Parcours Hindernisse unterschiedlicher Art in einer festgelegten Abfolge möglichst schnell und fehlerfrei überwinden. Dabei darf er vom Hundeführer durch Zeichen oder Kommandos unterstützt werden. Im Ergebnis zählt ausschließlich die Leistung des Hundes (Zeit und etwaige Fehler). Entsprechend dem Reglement hat der Kerry aufgrund seiner Größe (> 48 cm Widerristhöhe) zumeist das Los, sich mit Border Collies, Mallinois, Tervueren, Australien Shepard, etc. messen zu müssen und startet deshalb in der Klasse „large“ = 60 cm Höhe für Sprunghindernisse.
Der besondere Reiz von Agility liegt für mich darin, dass Hund und Hundeführer sich nicht darauf einrichten können, welche Geräte zum Einsatz kommen, wie sie positioniert sind und in welcher Reihenfolge sie abgearbeitet werden müssen. Dies unterliegt der Phantasie und Kreativität des Leistungsrichters und ist auch von der Leistungsklasse abhängig. Damit ist jeder Parcours eine neue Herausforderung, und das macht diese dynamische Sportart so außerordentlich spannend.
Da es also keine standardisierten Abläufe gibt, müssen Hund und Hundeführer im Training und Wettbewerb höchst konzentriert und aufmerksam sein. So wachsen sie mit der Zeit zu einem eingespielten Team, bei dem beide Partner erkennen, was der andere anstrebt. Im Wettbewerb hat der Hundeführer in der Regel 5 Minuten Zeit, um sich den Parcoursverlauf im Rahmen einer Begehung einzuprägen. Dabei muss er unter Berücksichtigung des eigenen Laufvermögens und dem Ausbildungsgrad seines Hundes einen möglichst ökonomischen und schnellen aber auch „sicheren“ Weg wählen. Agility fördert also neben führerischen Qualitäten, körperliche Fitness, intellektuelle und kognitive Fähigkeiten auch die mentale Stärke.
Spaßfaktor
„AGILITY IS FUN“ lautet ein Motto, dessen Philosophie ich erst nach längerer Zeit verstanden und für mich verinnerlicht habe. Ohne die Konsequenz in der Ausbildung zu vernachlässigen, steht beim AGILITY der Spaß im Vordergrund - und zwar in erster Linie für den Hund! Wenn ich unserem Partner vermitteln kann, dass er etwas richtig, bzw. gut gemacht hat, wird er seine Rolle mit aller Hingabe, zu der er fähig ist, stets begeistert erfüllen. Ich war immer gut beraten, die Fehler meines Hundes zu ignorieren und die korrekt ausgeführte Übung nachdrücklich bis überschwänglich zu (be-)loben. Das mit der „honigsüßen Stimme“ habe ich erst mühsam lernen müssen, wenngleich man anfangs befürchtet, sich gegenüber Zuschauern zum Affen zu machen, - aber - es zahlt sich aus! Übrigens: Fehler macht immer der Hundeführer, nicht Ihr Hund!
Ausbildung
Wie bereits ausgeführt, bringt der Kerry-Blue-Terrier von seiner ursprünglichen Bestimmung her gute Anlagen zur sportlichen Betätigung mit. Als ich mich entschlossen habe mit dem Hundesport anzufangen, konnten mein Hund und ich mangels Vergleichsmöglichkeiten nicht ahnen, wie viele ungeeignete Vereine und unqualifizierte „Ausbilder“, bzw. „Trainer“ es gibt. Mein Rat an dieser Stelle: Entscheiden Sie sich nach Möglichkeit für einen Verein, der nur diese Sportart vermittelt oder wo er zumindest die gleiche Wertschätzung hat, wie andere Ausbildungssparten. Meiden Sie Vereine, in denen außer mit Lob und positiver Bestätigung mit Zwangsmitteln “gearbeitet“ wird. Ich zitiere in diesem Zusammenhang gerne den von Ausbildern beschönigten „Leinenruck“!
Da es beim Agility -wie erwähnt- „den Parcours“ nicht gibt, wird sich die Ausbildung schwerpunktmäßig zunächst auf das separate Kennenlernen der Geräte beschränken. Im Gegensatz zum Sprung läuft nicht jeder Hund sofort unbefangen über einen Steg, die A-Wand, über die Wippe oder gar durch den Slalom. Hier wird der Hund nach und nach mit den einzelnen Geräten vertraut gemacht. Das Erlernen unterschiedlicher Führtechniken zur ökonomischen Parcoursbewältigung braucht seine Zeit. Haben Sie mit sich selbst Geduld! Sie werden bei fortgeschrittenem Ausbildungsstand feststellen, dass Sie über ein völlig neues Körpergefühl verfügen.
Übrigens: Das wölfische Erbe unserer Hausgenossen, Umgebungsbewegungen äußerst sensibel wahrzunehmen, um ihnen eine eindeutige Bedeutung zuzumessen, macht man sich beim AGI-Training zunutze. Es sind weniger die Kommandos, sondern vorwiegend die „Sichtzeichen“, auf die der Hund reagiert. Es erstaunt mich noch heute, dass Hunde meine körperlichen Signale wahrnehmen können, auch wenn sie vorweg laufen. Körperspannung und eindeutige Körpersprache sind neben dem richtigen Timing das Geheimnis des Erfolgs!
Problemzonen
Es gibt unterschiedliche Methoden, die Hunde an die beim Agility gebräuchlichen Hindernisse heran zu führen. Nur zu gerne geht mit unserem Partner das Temperament durch, wenn er z.B. die sogenannten Kontaktzonengeräte (Wippe, Steg, A-Wand) überwinden soll, wobei das Reglement vorschreibt, dass der Hund hier beim Auf-, bzw. Abgang die farblich markierten Bereiche zumindest mit einer Pfote berühren muss. Insbesondere beim Abgang “schlampt“ der triebige Hund und heimst sich dabei häufig unnötige Fehlerpunkte ein. Bestehen Sie darauf, dass Ihr Hund am Abgang mit den Hinterpfoten auf dem Hindernis verharrt. Ob mit „Klicker“ oder „Target“ - wie auch immer- Lob und Beharrlichkeit sind auch hier das Erfolgsrezept in der Ausbildung.
Slalom
Trainingsziel ist, den Hund alle(!) Slalomstangen selbständig arbeiten zu lassen; egal ob er links oder rechts vom Hundeführer läuft; im Idealfall sogar auf Distanz durch bloßen Zuruf. Dabei muss er die erste Stange mit der linken Schulter nehmen. Beim Training dieses Hindernisses haben Sie ebenfalls die Möglichkeit auf mehreren Wegen, z. T. mit Unterstützung von technischen Hilfsmitteln, das Trainingsziel zu erreichen. Zum Glück hat der Kerry ein kurzes Gebäude; so muss er sich nicht schlangen gleich um die Stangen winden. Achten Sie darauf, dass dieses Trainingsgerät den vorgeschriebenen Stangenabstand von 60 cm hat!
Sprunghindernisse
Ohne je zu „besonderen“ Trainingsmethoden gegriffen zu haben kenne ich von meinen Kerry’s bei Hürden das „Stangenwerfen“ nicht. Dass der Junghund im Rahmen erster Führigkeitsübungen nur um Pylonen, bzw. über am Boden liegende Stangen geführt wird, sollte sich von selbst verstehen. „Richtig“ springen darf er bei mir ohnehin erst nach dem Ergebnis der HD-Untersuchung, die frühestens mit 18 Monaten erfolgen kann. Im Gegensatz zum Weitsprung erfordert der Sprung durch den Reifen durchaus eine gewisse Gewöhnung. Die "Mauer", wenngleich von der Sprunghöhe mit den Hürden identisch, kostet den ungeübten Hund große Überwindung, weil er nicht sehen kann, was sich dahinter befindet. Bei entsprechender Motivation sind aber auch diese Hindernisse bald schnell erlernt.
Ausbildungsbeginn
In diesem Zusammenhang ergibt sich die Frage, in welchem Alter man mit dem Agility Training überhaupt anfangen kann. Meiner Meinung nach darf man durchaus mit Junghunden (6 Mon.) kurze spielerische Übungen machen. Man kann das Selbstvertrauen bereits in diesem Alter durch Führen an der Leine über (niedrig gelegte) Kontaktzonenhindernisse stärken. Auch der ältere Hund kann Agility noch erlernen und dabei erfolgreich sein.
Weniger ist mehr!
Kompetente Trainer haben mich zur Einsicht gebracht, dass durch Pausen unterbrochene kurze Trainingseinheiten beim Hund den besten Lernerfolg haben. Ich übe mit meinem Hund 1 bis 2 x wöchentlich je ca. 15 Minuten. Wenn eine neue Lektion gelingt, sollte mit diesem Erfolg abgeschlossen und überschwänglich gelobt werden (s.o.).
Grenzen
Irgendwann ist es dann einmal soweit. Sie haben Ihren Hund gut ausgebildet und nehmen an Ihrem ersten Turnier teil. Alles läuft bestens und Sie vergessen in Ihrer Aufregung auch nicht den Parcoursverlauf, so dass Ihr Hund fehlerfrei ins Ziel läuft. Seien Sie nicht enttäuscht, dass Ihnen die Border Collies „die Zeit kaputt“ machen. Leider sind unserer Rasse hier anatomische Grenzen gesetzt. Die Chance liegt darin, insbesondere bei engem Parcoursverlauf führtechnisch überlegen zu sein und dann der Konkurrenz „die Kralle“ zeigen zu können.
Es gibt allerdings auch ein kleines Haar in der Suppe. Hunde-sportliche Aktivitäten sind Ausstellungskarrieren nicht gerade förderlich; so haben meine Lieben aus pflegerischen Gründen zwar immer noch das weitgehend rassetypische Aussehen, sind aber mittlerweile zu einer flotten Variante mutiert.
Damit will ich meine AGILITY HYMNE beenden und hoffe, Sie mit dem AGI-Virus angesteckt zu haben. Versuchen Sie’s doch auch einmal. Ich verspreche Ihnen trotz gelegentlicher Rückschläge jede Menge Glückshormone – für beide Seiten, und ihr "Hundeleben" erfährt eine unschätzbare Bereicherung!
Zwei Hinweise noch: Die Teilnahme an Turnieren erfordert den einmaligen Nachweis der Begleithundeprüfung. Die benötigte Leistungskarte kann je nach Verbandszugehörigkeit u.a. auch beim KfT erlangt werden. Bei der Teilnahme am ersten Wettbewerb wird der Hund eingemessen und damit festgelegt, in welcher Größenklasse er künftig starten muss (s.o.).
Autor: Reinhard Krüger
Nachtrag: Neben anderen Regeländerungen wurde zwischenzeitlich auch eine Größenklasse „Intermediate“ eingeführt Die Widerristhöhe darf hier 48 cm nicht übersteigen. Unseren Kerry’s ist das zumeist wenig hilfreich. Die meisten Vertreter müssen sich deshalb nach wie vor bei der Sprunghöhe von 60 cm mit Border-Collies und Co messen.
In den vielen Jahren meines AGI-Daseins habe ich mit unseren Kerry’s wiederholt den KfT-Klubsieger Titel errungen und war auch bei Wettbewerben im Konkurrenz mit anderen Rassen recht erfolgreich. Ich habe mich mehrfach für die Teilnahme an Deutschen Meisterschaften (VDH) qualifizieren, dort aber „vorne“ nie mitspielen können. Meinen größten Erfolg rechne ich mir mit dem Titelgewinn „DVG-Landesmeister NRW“ vor etlichen Jahren mit unserem „Mika“ zu, bei dem ich Border und Co hinter mir gelassen habe. Das Geheimnis: Nicht die absolute Geschwindigkeit, sondern ein fehlerfreier Lauf ("Nuller") ist zumeist entscheidend!
©Reinhard Krüger
Eine Agility-Hymne
Der Beitrag stammt aus 2011 und wurde verfasst, um darzustellen, welche Herausforderungen dieser Sport stellt und welche Qualitäten der Kerry-Blue-Terrier dafür mitbringt. Zum persönlichen Hintergrund: aktuell (2025) halten wir in der Familie seit fast 45 Jahren bis auf eine Ausnahme ausschließlich Rüden „unserer“ Rasse, wobei alle Hunde (mindestens zwei) stets friedlich miteinander ausgekommen sind. Dem Agility-Sport gehe ich seit 2003 nach.
Um die Antwort vorweg zu nehmen: Der Kerry ist für hundesportliche Aktivitäten absolut geeignet; auch noch im fortgeschrittenen Alter! Jeder Hund nimmt alle Art von geistiger Betätigung nur allzu gern auf, wodurch die Teambeziehung außerordentlich gefördert wird.
Obwohl aus unterschiedlichsten Zuchtlinien stammend, waren alle meine Kerry’s von ihrem Charakter her feinfühlig und leicht erregbar. Das macht sie zu einem verlässlichen Partner und für den Hundesport geradezu ideal geeignet. Probieren Sie es aus und Sie werden überrascht und begeistert sein, zu was ihr Hund alles in der Lage ist und wie sehr es ihr „Hundeleben“ bereichert!
Agility - was ist das?
Was Agility ist, welche Hindernisse es gibt und wie das Regelwerk aussieht, lässt sich allenthalben nachlesen, weshalb ich hier andere Darstellungsschwerpunkte setzen möchte. Kurz gesagt muss der Hund beim Agility auf einem Parcours Hindernisse unterschiedlicher Art in einer festgelegten Abfolge möglichst schnell und fehlerfrei überwinden. Dabei darf er vom Hundeführer durch Zeichen oder Kommandos unterstützt werden. Im Ergebnis zählt ausschließlich die Leistung des Hundes (Zeit und etwaige Fehler). Entsprechend dem Reglement hat der Kerry aufgrund seiner Größe (> 48 cm Widerristhöhe) zumeist das Los, sich mit Border Collies, Mallinois, Tervueren, Australien Shepard, etc. messen zu müssen und startet deshalb in der Klasse „large“ = 60 cm Höhe für Sprunghindernisse.
Der besondere Reiz von Agility liegt für mich darin, dass Hund und Hundeführer sich nicht darauf einrichten können, welche Geräte zum Einsatz kommen, wie sie positioniert sind und in welcher Reihenfolge sie abgearbeitet werden müssen. Dies unterliegt der Phantasie und Kreativität des Leistungsrichters und ist auch von der Leistungsklasse abhängig. Damit ist jeder Parcours eine neue Herausforderung, und das macht diese dynamische Sportart so außerordentlich spannend.
Da es also keine standardisierten Abläufe gibt, müssen Hund und Hundeführer im Training und Wettbewerb höchst konzentriert und aufmerksam sein. So wachsen sie mit der Zeit zu einem eingespielten Team, bei dem beide Partner erkennen, was der andere anstrebt. Im Wettbewerb hat der Hundeführer in der Regel 5 Minuten Zeit, um sich den Parcoursverlauf im Rahmen einer Begehung einzuprägen. Dabei muss er unter Berücksichtigung des eigenen Laufvermögens und dem Ausbildungsgrad seines Hundes einen möglichst ökonomischen und schnellen aber auch „sicheren“ Weg wählen. Agility fördert also neben führerischen Qualitäten, körperliche Fitness, intellektuelle und kognitive Fähigkeiten auch die mentale Stärke.
Spaßfaktor
„AGILITY IS FUN“ lautet ein Motto, dessen Philosophie ich erst nach längerer Zeit verstanden und für mich verinnerlicht habe. Ohne die Konsequenz in der Ausbildung zu vernachlässigen, steht beim AGILITY der Spaß im Vordergrund - und zwar in erster Linie für den Hund! Wenn ich unserem Partner vermitteln kann, dass er etwas richtig, bzw. gut gemacht hat, wird er seine Rolle mit aller Hingabe, zu der er fähig ist, stets begeistert erfüllen. Ich war immer gut beraten, die Fehler meines Hundes zu ignorieren und die korrekt ausgeführte Übung nachdrücklich bis überschwänglich zu (be-)loben. Das mit der „honigsüßen Stimme“ habe ich erst mühsam lernen müssen, wenngleich man anfangs befürchtet, sich gegenüber Zuschauern zum Affen zu machen, - aber - es zahlt sich aus! Übrigens: Fehler macht immer der Hundeführer, nicht Ihr Hund!
Ausbildung
Wie bereits ausgeführt, bringt der Kerry-Blue-Terrier von seiner ursprünglichen Bestimmung her gute Anlagen zur sportlichen Betätigung mit. Als ich mich entschlossen habe mit dem Hundesport anzufangen, konnten mein Hund und ich mangels Vergleichsmöglichkeiten nicht ahnen, wie viele ungeeignete Vereine und unqualifizierte „Ausbilder“, bzw. „Trainer“ es gibt. Mein Rat an dieser Stelle: Entscheiden Sie sich nach Möglichkeit für einen Verein, der nur diese Sportart vermittelt oder wo er zumindest die gleiche Wertschätzung hat, wie andere Ausbildungssparten. Meiden Sie Vereine, in denen außer mit Lob und positiver Bestätigung mit Zwangsmitteln “gearbeitet“ wird. Ich zitiere in diesem Zusammenhang gerne den von Ausbildern beschönigten „Leinenruck“!
Da es beim Agility -wie erwähnt- „den Parcours“ nicht gibt, wird sich die Ausbildung schwerpunktmäßig zunächst auf das separate Kennenlernen der Geräte beschränken. Im Gegensatz zum Sprung läuft nicht jeder Hund sofort unbefangen über einen Steg, die A-Wand, über die Wippe oder gar durch den Slalom. Hier wird der Hund nach und nach mit den einzelnen Geräten vertraut gemacht. Das Erlernen unterschiedlicher Führtechniken zur ökonomischen Parcoursbewältigung braucht seine Zeit. Haben Sie mit sich selbst Geduld! Sie werden bei fortgeschrittenem Ausbildungsstand feststellen, dass Sie über ein völlig neues Körpergefühl verfügen.
Übrigens: Das wölfische Erbe unserer Hausgenossen, Umgebungsbewegungen äußerst sensibel wahrzunehmen, um ihnen eine eindeutige Bedeutung zuzumessen, macht man sich beim AGI-Training zunutze. Es sind weniger die Kommandos, sondern vorwiegend die „Sichtzeichen“, auf die der Hund reagiert. Es erstaunt mich noch heute, dass Hunde meine körperlichen Signale wahrnehmen können, auch wenn sie vorweg laufen. Körperspannung und eindeutige Körpersprache sind neben dem richtigen Timing das Geheimnis des Erfolgs!
Problemzonen
Es gibt unterschiedliche Methoden, die Hunde an die beim Agility gebräuchlichen Hindernisse heran zu führen. Nur zu gerne geht mit unserem Partner das Temperament durch, wenn er z.B. die sogenannten Kontaktzonengeräte (Wippe, Steg, A-Wand) überwinden soll, wobei das Reglement vorschreibt, dass der Hund hier beim Auf-, bzw. Abgang die farblich markierten Bereiche zumindest mit einer Pfote berühren muss. Insbesondere beim Abgang “schlampt“ der triebige Hund und heimst sich dabei häufig unnötige Fehlerpunkte ein. Bestehen Sie darauf, dass Ihr Hund am Abgang mit den Hinterpfoten auf dem Hindernis verharrt. Ob mit „Klicker“ oder „Target“ - wie auch immer- Lob und Beharrlichkeit sind auch hier das Erfolgsrezept in der Ausbildung.
Slalom
Trainingsziel ist, den Hund alle(!) Slalomstangen selbständig arbeiten zu lassen; egal ob er links oder rechts vom Hundeführer läuft; im Idealfall sogar auf Distanz durch bloßen Zuruf. Dabei muss er die erste Stange mit der linken Schulter nehmen. Beim Training dieses Hindernisses haben Sie ebenfalls die Möglichkeit auf mehreren Wegen, z. T. mit Unterstützung von technischen Hilfsmitteln, das Trainingsziel zu erreichen. Zum Glück hat der Kerry ein kurzes Gebäude; so muss er sich nicht schlangen gleich um die Stangen winden. Achten Sie darauf, dass dieses Trainingsgerät den vorgeschriebenen Stangenabstand von 60 cm hat!
Sprunghindernisse
Ohne je zu „besonderen“ Trainingsmethoden gegriffen zu haben kenne ich von meinen Kerry’s bei Hürden das „Stangenwerfen“ nicht. Dass der Junghund im Rahmen erster Führigkeitsübungen nur um Pylonen, bzw. über am Boden liegende Stangen geführt wird, sollte sich von selbst verstehen. „Richtig“ springen darf er bei mir ohnehin erst nach dem Ergebnis der HD-Untersuchung, die frühestens mit 18 Monaten erfolgen kann. Im Gegensatz zum Weitsprung erfordert der Sprung durch den Reifen durchaus eine gewisse Gewöhnung. Die "Mauer", wenngleich von der Sprunghöhe mit den Hürden identisch, kostet den ungeübten Hund große Überwindung, weil er nicht sehen kann, was sich dahinter befindet. Bei entsprechender Motivation sind aber auch diese Hindernisse bald schnell erlernt.
Ausbildungsbeginn
In diesem Zusammenhang ergibt sich die Frage, in welchem Alter man mit dem Agility Training überhaupt anfangen kann. Meiner Meinung nach darf man durchaus mit Junghunden (6 Mon.) kurze spielerische Übungen machen. Man kann das Selbstvertrauen bereits in diesem Alter durch Führen an der Leine über (niedrig gelegte) Kontaktzonenhindernisse stärken. Auch der ältere Hund kann Agility noch erlernen und dabei erfolgreich sein.
Weniger ist mehr!
Kompetente Trainer haben mich zur Einsicht gebracht, dass durch Pausen unterbrochene kurze Trainingseinheiten beim Hund den besten Lernerfolg haben. Ich übe mit meinem Hund 1 bis 2 x wöchentlich je ca. 15 Minuten. Wenn eine neue Lektion gelingt, sollte mit diesem Erfolg abgeschlossen und überschwänglich gelobt werden (s.o.).
Grenzen
Irgendwann ist es dann einmal soweit. Sie haben Ihren Hund gut ausgebildet und nehmen an Ihrem ersten Turnier teil. Alles läuft bestens und Sie vergessen in Ihrer Aufregung auch nicht den Parcoursverlauf, so dass Ihr Hund fehlerfrei ins Ziel läuft. Seien Sie nicht enttäuscht, dass Ihnen die Border Collies „die Zeit kaputt“ machen. Leider sind unserer Rasse hier anatomische Grenzen gesetzt. Die Chance liegt darin, insbesondere bei engem Parcoursverlauf führtechnisch überlegen zu sein und dann der Konkurrenz „die Kralle“ zeigen zu können.
Es gibt allerdings auch ein kleines Haar in der Suppe. Hunde-sportliche Aktivitäten sind Ausstellungskarrieren nicht gerade förderlich; so haben meine Lieben aus pflegerischen Gründen zwar immer noch das weitgehend rassetypische Aussehen, sind aber mittlerweile zu einer flotten Variante mutiert.
Damit will ich meine AGILITY HYMNE beenden und hoffe, Sie mit dem AGI-Virus angesteckt zu haben. Versuchen Sie’s doch auch einmal. Ich verspreche Ihnen trotz gelegentlicher Rückschläge jede Menge Glückshormone – für beide Seiten, und ihr "Hundeleben" erfährt eine unschätzbare Bereicherung!
Zwei Hinweise noch: Die Teilnahme an Turnieren erfordert den einmaligen Nachweis der Begleithundeprüfung. Die benötigte Leistungskarte kann je nach Verbandszugehörigkeit u.a. auch beim KfT erlangt werden. Bei der Teilnahme am ersten Wettbewerb wird der Hund eingemessen und damit festgelegt, in welcher Größenklasse er künftig starten muss (s.o.).
Autor: Reinhard Krüger
Nachtrag: Neben anderen Regeländerungen wurde zwischenzeitlich auch eine Größenklasse „Intermediate“ eingeführt Die Widerristhöhe darf hier 48 cm nicht übersteigen. Unseren Kerry’s ist das zumeist wenig hilfreich. Die meisten Vertreter müssen sich deshalb nach wie vor bei der Sprunghöhe von 60 cm mit Border-Collies und Co messen.
In den vielen Jahren meines AGI-Daseins habe ich mit unseren Kerry’s wiederholt den KfT-Klubsieger Titel errungen und war auch bei Wettbewerben im Konkurrenz mit anderen Rassen recht erfolgreich. Ich habe mich mehrfach für die Teilnahme an Deutschen Meisterschaften (VDH) qualifizieren, dort aber „vorne“ nie mitspielen können. Meinen größten Erfolg rechne ich mir mit dem Titelgewinn „DVG-Landesmeister NRW“ vor etlichen Jahren mit unserem „Mika“ zu, bei dem ich Border und Co hinter mir gelassen habe. Das Geheimnis: Nicht die absolute Geschwindigkeit, sondern ein fehlerfreier Lauf ("Nuller") ist zumeist entscheidend!
Eine Agility-Hymne
Der Beitrag stammt aus 2011 und wurde verfasst, um darzustellen, welche Herausforderungen dieser Sport stellt und welche Qualitäten der Kerry-Blue-Terrier dafür mitbringt. Zum persönlichen Hintergrund: aktuell (2025) halten wir in der Familie seit fast 45 Jahren bis auf eine Ausnahme ausschließlich Rüden „unserer“ Rasse, wobei alle Hunde (mindestens zwei) stets friedlich miteinander ausgekommen sind. Dem Agility-Sport gehe ich seit 2003 nach.
Um die Antwort vorweg zu nehmen: Der Kerry ist für hundesportliche Aktivitäten absolut geeignet; auch noch im fortgeschrittenen Alter! Jeder Hund nimmt alle Art von geistiger Betätigung nur allzu gern auf, wodurch die Teambeziehung außerordentlich gefördert wird.
Obwohl aus unterschiedlichsten Zuchtlinien stammend, waren alle meine Kerry’s von ihrem Charakter her feinfühlig und leicht erregbar. Das macht sie zu einem verlässlichen Partner und für den Hundesport geradezu ideal geeignet. Probieren Sie es aus und Sie werden überrascht und begeistert sein, zu was ihr Hund alles in der Lage ist und wie sehr es ihr „Hundeleben“ bereichert!
Agility - was ist das?
Was Agility ist, welche Hindernisse es gibt und wie das Regelwerk aussieht, lässt sich allenthalben nachlesen, weshalb ich hier andere Darstellungsschwerpunkte setzen möchte. Kurz gesagt muss der Hund beim Agility auf einem Parcours Hindernisse unterschiedlicher Art in einer festgelegten Abfolge möglichst schnell und fehlerfrei überwinden. Dabei darf er vom Hundeführer durch Zeichen oder Kommandos unterstützt werden. Im Ergebnis zählt ausschließlich die Leistung des Hundes (Zeit und etwaige Fehler). Entsprechend dem Reglement hat der Kerry aufgrund seiner Größe (> 48 cm Widerristhöhe) zumeist das Los, sich mit Border Collies, Mallinois, Tervueren, Australien Shepard, etc. messen zu müssen und startet deshalb in der Klasse „large“ = 60 cm Höhe für Sprunghindernisse.
Der besondere Reiz von Agility liegt für mich darin, dass Hund und Hundeführer sich nicht darauf einrichten können, welche Geräte zum Einsatz kommen, wie sie positioniert sind und in welcher Reihenfolge sie abgearbeitet werden müssen. Dies unterliegt der Phantasie und Kreativität des Leistungsrichters und ist auch von der Leistungsklasse abhängig. Damit ist jeder Parcours eine neue Herausforderung, und das macht diese dynamische Sportart so außerordentlich spannend.
Da es also keine standardisierten Abläufe gibt, müssen Hund und Hundeführer im Training und Wettbewerb höchst konzentriert und aufmerksam sein. So wachsen sie mit der Zeit zu einem eingespielten Team, bei dem beide Partner erkennen, was der andere anstrebt. Im Wettbewerb hat der Hundeführer in der Regel 5 Minuten Zeit, um sich den Parcoursverlauf im Rahmen einer Begehung einzuprägen. Dabei muss er unter Berücksichtigung des eigenen Laufvermögens und dem Ausbildungsgrad seines Hundes einen möglichst ökonomischen und schnellen aber auch „sicheren“ Weg wählen. Agility fördert also neben führerischen Qualitäten, körperliche Fitness, intellektuelle und kognitive Fähigkeiten auch die mentale Stärke.
Spaßfaktor
„AGILITY IS FUN“ lautet ein Motto, dessen Philosophie ich erst nach längerer Zeit verstanden und für mich verinnerlicht habe. Ohne die Konsequenz in der Ausbildung zu vernachlässigen, steht beim AGILITY der Spaß im Vordergrund - und zwar in erster Linie für den Hund! Wenn ich unserem Partner vermitteln kann, dass er etwas richtig, bzw. gut gemacht hat, wird er seine Rolle mit aller Hingabe, zu der er fähig ist, stets begeistert erfüllen. Ich war immer gut beraten, die Fehler meines Hundes zu ignorieren und die korrekt ausgeführte Übung nachdrücklich bis überschwänglich zu (be-)loben. Das mit der „honigsüßen Stimme“ habe ich erst mühsam lernen müssen, wenngleich man anfangs befürchtet, sich gegenüber Zuschauern zum Affen zu machen, - aber - es zahlt sich aus! Übrigens: Fehler macht immer der Hundeführer, nicht Ihr Hund!
Ausbildung
Wie bereits ausgeführt, bringt der Kerry-Blue-Terrier von seiner ursprünglichen Bestimmung her gute Anlagen zur sportlichen Betätigung mit. Als ich mich entschlossen habe mit dem Hundesport anzufangen, konnten mein Hund und ich mangels Vergleichsmöglichkeiten nicht ahnen, wie viele ungeeignete Vereine und unqualifizierte „Ausbilder“, bzw. „Trainer“ es gibt. Mein Rat an dieser Stelle: Entscheiden Sie sich nach Möglichkeit für einen Verein, der nur diese Sportart vermittelt oder wo er zumindest die gleiche Wertschätzung hat, wie andere Ausbildungssparten. Meiden Sie Vereine, in denen außer mit Lob und positiver Bestätigung mit Zwangsmitteln “gearbeitet“ wird. Ich zitiere in diesem Zusammenhang gerne den von Ausbildern beschönigten „Leinenruck“!
Da es beim Agility -wie erwähnt- „den Parcours“ nicht gibt, wird sich die Ausbildung schwerpunktmäßig zunächst auf das separate Kennenlernen der Geräte beschränken. Im Gegensatz zum Sprung läuft nicht jeder Hund sofort unbefangen über einen Steg, die A-Wand, über die Wippe oder gar durch den Slalom. Hier wird der Hund nach und nach mit den einzelnen Geräten vertraut gemacht. Das Erlernen unterschiedlicher Führtechniken zur ökonomischen Parcoursbewältigung braucht seine Zeit. Haben Sie mit sich selbst Geduld! Sie werden bei fortgeschrittenem Ausbildungsstand feststellen, dass Sie über ein völlig neues Körpergefühl verfügen.
Übrigens: Das wölfische Erbe unserer Hausgenossen, Umgebungsbewegungen äußerst sensibel wahrzunehmen, um ihnen eine eindeutige Bedeutung zuzumessen, macht man sich beim AGI-Training zunutze. Es sind weniger die Kommandos, sondern vorwiegend die „Sichtzeichen“, auf die der Hund reagiert. Es erstaunt mich noch heute, dass Hunde meine körperlichen Signale wahrnehmen können, auch wenn sie vorweg laufen. Körperspannung und eindeutige Körpersprache sind neben dem richtigen Timing das Geheimnis des Erfolgs!
Problemzonen
Es gibt unterschiedliche Methoden, die Hunde an die beim Agility gebräuchlichen Hindernisse heran zu führen. Nur zu gerne geht mit unserem Partner das Temperament durch, wenn er z.B. die sogenannten Kontaktzonengeräte (Wippe, Steg, A-Wand) überwinden soll, wobei das Reglement vorschreibt, dass der Hund hier beim Auf-, bzw. Abgang die farblich markierten Bereiche zumindest mit einer Pfote berühren muss. Insbesondere beim Abgang “schlampt“ der triebige Hund und heimst sich dabei häufig unnötige Fehlerpunkte ein. Bestehen Sie darauf, dass Ihr Hund am Abgang mit den Hinterpfoten auf dem Hindernis verharrt. Ob mit „Klicker“ oder „Target“ - wie auch immer- Lob und Beharrlichkeit sind auch hier das Erfolgsrezept in der Ausbildung.
Slalom
Trainingsziel ist, den Hund alle(!) Slalomstangen selbständig arbeiten zu lassen; egal ob er links oder rechts vom Hundeführer läuft; im Idealfall sogar auf Distanz durch bloßen Zuruf. Dabei muss er die erste Stange mit der linken Schulter nehmen. Beim Training dieses Hindernisses haben Sie ebenfalls die Möglichkeit auf mehreren Wegen, z. T. mit Unterstützung von technischen Hilfsmitteln, das Trainingsziel zu erreichen. Zum Glück hat der Kerry ein kurzes Gebäude; so muss er sich nicht schlangen gleich um die Stangen winden. Achten Sie darauf, dass dieses Trainingsgerät den vorgeschriebenen Stangenabstand von 60 cm hat!
Sprunghindernisse
Ohne je zu „besonderen“ Trainingsmethoden gegriffen zu haben kenne ich von meinen Kerry’s bei Hürden das „Stangenwerfen“ nicht. Dass der Junghund im Rahmen erster Führigkeitsübungen nur um Pylonen, bzw. über am Boden liegende Stangen geführt wird, sollte sich von selbst verstehen. „Richtig“ springen darf er bei mir ohnehin erst nach dem Ergebnis der HD-Untersuchung, die frühestens mit 18 Monaten erfolgen kann. Im Gegensatz zum Weitsprung erfordert der Sprung durch den Reifen durchaus eine gewisse Gewöhnung. Die "Mauer", wenngleich von der Sprunghöhe mit den Hürden identisch, kostet den ungeübten Hund große Überwindung, weil er nicht sehen kann, was sich dahinter befindet. Bei entsprechender Motivation sind aber auch diese Hindernisse bald schnell erlernt.
Ausbildungsbeginn
In diesem Zusammenhang ergibt sich die Frage, in welchem Alter man mit dem Agility Training überhaupt anfangen kann. Meiner Meinung nach darf man durchaus mit Junghunden (6 Mon.) kurze spielerische Übungen machen. Man kann das Selbstvertrauen bereits in diesem Alter durch Führen an der Leine über (niedrig gelegte) Kontaktzonenhindernisse stärken. Auch der ältere Hund kann Agility noch erlernen und dabei erfolgreich sein.
Weniger ist mehr!
Kompetente Trainer haben mich zur Einsicht gebracht, dass durch Pausen unterbrochene kurze Trainingseinheiten beim Hund den besten Lernerfolg haben. Ich übe mit meinem Hund 1 bis 2 x wöchentlich je ca. 15 Minuten. Wenn eine neue Lektion gelingt, sollte mit diesem Erfolg abgeschlossen und überschwänglich gelobt werden (s.o.).
Grenzen
Irgendwann ist es dann einmal soweit. Sie haben Ihren Hund gut ausgebildet und nehmen an Ihrem ersten Turnier teil. Alles läuft bestens und Sie vergessen in Ihrer Aufregung auch nicht den Parcoursverlauf, so dass Ihr Hund fehlerfrei ins Ziel läuft. Seien Sie nicht enttäuscht, dass Ihnen die Border Collies „die Zeit kaputt“ machen. Leider sind unserer Rasse hier anatomische Grenzen gesetzt. Die Chance liegt darin, insbesondere bei engem Parcoursverlauf führtechnisch überlegen zu sein und dann der Konkurrenz „die Kralle“ zeigen zu können.
Es gibt allerdings auch ein kleines Haar in der Suppe. Hunde-sportliche Aktivitäten sind Ausstellungskarrieren nicht gerade förderlich; so haben meine Lieben aus pflegerischen Gründen zwar immer noch das weitgehend rassetypische Aussehen, sind aber mittlerweile zu einer flotten Variante mutiert.
Damit will ich meine AGILITY HYMNE beenden und hoffe, Sie mit dem AGI-Virus angesteckt zu haben. Versuchen Sie’s doch auch einmal. Ich verspreche Ihnen trotz gelegentlicher Rückschläge jede Menge Glückshormone – für beide Seiten, und ihr "Hundeleben" erfährt eine unschätzbare Bereicherung!
Zwei Hinweise noch: Die Teilnahme an Turnieren erfordert den einmaligen Nachweis der Begleithundeprüfung. Die benötigte Leistungskarte kann je nach Verbandszugehörigkeit u.a. auch beim KfT erlangt werden. Bei der Teilnahme am ersten Wettbewerb wird der Hund eingemessen und damit festgelegt, in welcher Größenklasse er künftig starten muss (s.o.).
Autor: Reinhard Krüger
Nachtrag: Neben anderen Regeländerungen wurde zwischenzeitlich auch eine Größenklasse „Intermediate“ eingeführt Die Widerristhöhe darf hier 48 cm nicht übersteigen. Unseren Kerry’s ist das zumeist wenig hilfreich. Die meisten Vertreter müssen sich deshalb nach wie vor bei der Sprunghöhe von 60 cm mit Border-Collies und Co messen.
In den vielen Jahren meines AGI-Daseins habe ich mit unseren Kerry’s wiederholt den KfT-Klubsieger Titel errungen und war auch bei Wettbewerben im Konkurrenz mit anderen Rassen recht erfolgreich. Ich habe mich mehrfach für die Teilnahme an Deutschen Meisterschaften (VDH) qualifizieren, dort aber „vorne“ nie mitspielen können. Meinen größten Erfolg rechne ich mir mit dem Titelgewinn „DVG-Landesmeister NRW“ vor etlichen Jahren mit unserem „Mika“ zu, bei dem ich Border und Co hinter mir gelassen habe. Das Geheimnis: Nicht die absolute Geschwindigkeit, sondern ein fehlerfreier Lauf ("Nuller") ist zumeist entscheidend!